Tätigkeitsbericht der Kahler Feuerwehr für 2014
Gemeinderat: Jahresbericht vorgelegt – Große Zahl an medizinischen Einsätzen – Zahlreiche Neueintritte
Die Kahler Freiwillige Feuerwehr fordert in ihrem Jahresbericht 2014, der jüngst dem Gemeinderat vorgelegt wurde, eine hauptamtliche Kraft für die Wartung der Ausrüstung. So schreibt sie: »Die vorgeschriebenen Arbeiten lassen sich zukünftig nicht mehr alleine von den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten leisten«. Eine Diskussion darüber gab es im Gemeinderat nicht. Wie Bürgermeister Jürgen Seitz (SPD) auf Anfrage sagte, sei die Forderung nicht neu. Ein Antrag liege derzeit nicht vor, da die Wehrleute wüssten, wie es um die Finanzen der Gemeinde bestellt sei. Kommandant Florian Ritter erklärte, dies sei als Zeichen an die Politik gedacht, dass er bald einen entsprechenden Antrag stellen müsse. Dank für Lebensrettung Das Titelblatt des Einsatzberichts ziert eine Anzeige aus dem Main-Echo im Januar. Darin bedankt sich ein Kahler für seine Lebensrettung nach Bewusstlosigkeit am 26. Dezember. Insgesamt musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr 41 verletzten und kranken Menschen zur Hilfe eilen, darunter 28 Schwerverletzten. Für zwei Menschen kam jede Hilfe zu spät; zwölf, teils schwer verletzte Patienten wurden von den Feuerwehrleuten erstversorgt. Wegen der hohen Zahl medizinischer Einsätze wurde die entsprechende Ausstattung der Feuerwehr ergänzt, so mit einem Notfallrucksack, zwei Defibrillatoren, Messgeräte für Puls und Sauerstoffsättigung und Material zum Schienen und für Infusionen. Der Ausrüstungsstand entspreche jenem, den der Landesfeuerwehrverband für sogenannte First-Responder-Einheiten empfiehlt. Da in Kahl eine relativ hohe Zahl der Einsatzkräfte aus medizinischen Berufen stamme, sei »die fachgerechte Anwendung der medizinischen Zusatzausrüstung fast immer gewährleistet«, heißt es im Bericht. Das Material diene aber nur der Erstversorgung. Die 90 Einsätze der Kahler Wehr im vergangenen Jahr unterteilen sich in 14 Brände, 65 technische Hilfeleistungen und acht Sicherheitsdienste. Sieben Einsätze erfolgten auf der Autobahn, zehn wegen anderer Verkehrsunfälle. Mit die spektakulärsten Einsätze waren die Rettung eines verschütteten Bauarbeiters am 17. Juli und der schwere Unfall mit sieben Verletzten auf der K-Trasse am 21. November. Fortbildung Absturzsicherung Um auf dem Laufenden zu bleiben, hat die Feuerwehr im vergangenen Jahr 77 Ausbildungsveranstaltungen mit einer Gesamtdauer von 204 Stunden abgehalten. Besonders erwähnenswert war eine dreitägige Fortbildung »Absturzsicherung«, die im September mit der Feuerwehr Rodgau und der Werksfeuerwehr im Kraftwerk Staudinger stattfand. 24 Feuerwehrleute nahmen zudem an externen Lehrgängen teil. Die Feuerwehr zählte zum Jahresende 89 Mitglieder, darunter 47 Aktive, 15 in der Jugendfeuerwehr und 24 in der Minifeuerwehr. Im vergangenen Jahr gab es beachtliche zwölf Neueintritte – davon sechs in die aktive Wehr und sechs Übertritte von der Mini- in die Jugendfeuerwehr. Erfolgreiche Nachwuchsarbeit In der Jugendfeuerwehr sind sechs Mädchen und neun Jungen aktiv. Sie haben sich 60 Mal getroffen und ein Ausbildungszeltlager in Heimbuchenthal absolviert. 24 Kinder von acht bis zwölf Jahren zählt die Minifeuerwehr, die sich alle zwei Wochen trifft. Höhepunkt war ein Aufenthalt in der Jugendherberge Geislitz. Im März wird das defekte Hilfslöschfahrzeug HLF 20/16 zurückerwartet, das sich in Italien zur Reparatur befindet. Eine Neubeschaffung HLF 20 wird derzeit bei Magirus feuerwehrtechnisch aufgebaut und soll ein Fahrzeug aus dem Jahr 1988 ablösen. Bürgermeister Seitz erklärte, der Bericht zeige, dass man sich in Kahl sicher fühlen könne. Quelle: Main-Netz – Josef Pömmerl