In Seniorenresidenz Ernstfall geprobt
[singlepic id=1065 w=300 float=left] Quelle: Main-Netz vom 28.01.2014 Feuerwehr und Rotes Kreuz simulieren Brandeinsatz mit »Quer-Evakuierung« – Mit Verlauf zufrieden Es ist Samstag, 14 Uhr. In der Kahler Seniorenresidenz schallt es durch den Lautsprecher: »Herr Florian, bitte im Zimmer 112 melden« – immer und immer wieder. Einen Herrn Florian gibt es aber nicht. Der Satz ist der Code für das Pflegepersonal, dass es brennt. An diesem Samstag zum Glück nicht wirklich: Feuerwehr und Rotes Kreuz probten für den Ernstfall. Nur wenige in der Seniorenresidenz waren in die Übungspläne eingeweiht. Für das Personal und die Bewohner kam der Alarm überraschend. Lediglich die Leitung der Seniorenresidenz war informiert – und der Angehörige einer Bewohnerin. Er war es auch, der den »Brand« meldete: Eine Nachttischlampe sei umgefallen und habe ein Kissen in Flammen gesetzt, berichtete er in seinem Notruf an die Leitstelle. Die wiederum alarmierte die Kahler Feuerwehr und den Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Bewohner wechseln Gebäudetrakt Während die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn anrückten, wurden schon die Pflegekräfte der Seniorenresidenz aktiv: Sie brachten sämtliche Bewohner der einen Haushälfte in die andere. Diese so genannte Querevakuierung ist möglich, weil der rechte und linke Trakt durch feuerbeständige Wände und Türen voneinander getrennt sind. »Das lief ganz problemlos«, berichtete eine Mitarbeiterin nach der Übung. Sie hatte eigentlich schon Dienstende und wollte gerade nach Hause, als die Brandmeldeanlage in Gang gesetzt wurde. Während das Pflegepersonal sich um die Bewohner kümmerte, erkundeten die inzwischen eingetroffenen Feuerwehrleute den betroffenen Flur im Erdgeschoss: Raum für Raum suchten sie ab, um den Brand zu lokalisieren und sicherzustellen, dass niemand von den Bewohnern zurückgeblieben war. Nach wenigen Minuten wurden sie fündig und löschten das imaginäre Feuer. Parallel dazu sorgte ein Gebläse von außen dafür, dass der (nicht vorhandene) Rauch aus dem Haus geblasen wurde. Unterstützung bekamen die Feuerwehrleute im Inneren von einem Löschtrupp, der von außen zur Brandbekämpfung anrückte. Parallel dazu waren die Helfer des BRK bei den Bewohnern: Ihre Aufgabe war es, den Einsatz der Feuerwehrkräfte medizinisch abzusichern, das Pflegepersonal zu unterstützen und die unverletzten Bewohner zu betreuen. Dazu gehörte es auch, jeden offiziell zu registrieren. »Auf hohem Niveau gearbeitet« Nach einer guten halben Stunde war die Übung vorbei – und damit auch die Aufregung, die sie bei so manchem Bewohner der Seniorenresidenz mit ihren 92 Betten verursacht hatte. Für den Feuerwehrkommandanten Florian Ritter und den BRK-Bereitschaftsleiter Jonas Hein ist die Übung gut verlaufen: »Die Helfer haben auf hohem Niveau gearbeitet.« Auch die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen habe gut funktioniert. Aus diesem Grund soll es in diesem Jahr noch weitere gemeinsame Übungseinsätze geben. Acht sind bislang geplant. Teilgenommen haben insgesamt 27 freiwillige Helfer – 20 von der Kahler Feuerwehr, sieben von den BRK-Bereitschaften Kahl und Großwelzheim. Im Einsatz waren vier Feuerwehrfahrzeuge, darunter eine Drehleiter, und zwei Fahrzeuge des Rettungsdienstes. Ohne Dankeschön gingen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte freilich nicht nach Hause: Die Pflegedienstleitung hatte im Anschluss einen Imbiss vorbereitet. [nggallery id=134]