Jahresbericht 2012: Im Vorjahr nur zwölf Löscheinsätze
Feuerwehr Kahl: Kommandant legt Jahresbericht vor – Zwei Fahrzeuge bereiten Probleme – Inventarliste für den Rat [singlepic id=675 w=450 float=left] Main-Echo vom 21.2.2013 So wenig gebrannt wie schon lange nicht mehr hat es in Kahl im vergangenen Jahr. Zwölf Mal musste die Freiwillige Feuerwehr 2012 zu Löscheinsätzen ausrücken, teilte Kommandant Florian Ritter in seinem Jahresbericht im Gemeinderat am Dienstag mit. Zum Vergleich: So häufig sei die Wehr allein in diesem Jahr schon zu Bränden gefahren. Niedrige Einsatzzahlen »So sicherheitsbewusst und risikobefreit war Kahl noch nie«, meinte Ritter angesichts der »erstaunlich niedrigen« Einsatzzahlen. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 57 Einsätze – neben den zwölf Bränden gab es sieben Mal Fehlalarm, 33 Hilfeleistungen und fünf sonstige Einsätze. Eine aufwendige Vermisstensuche, ein umgekippter Lkw-Container und eine kuriose »Tierrettung« zählten dazu: Ein Bürger hatte eine Schlange in seinem Lichtschacht entdeckt. Später stellte sich heraus, dass es eine exotische, aber ungefährliche Form der Ringelnatter war, die am Griessee wieder ausgesetzt wurde. Klage auf Rückabwicklung Zahlen gehören zu jedem Jahresbericht. 79 Ausbildungstermine hatte die Feuerwehr im letzten Jahr, 48 Aktive, zwölf Jugendliche und 19 Kinder in der Mini-Feuerwehr für Acht- bis Elfjährige. Erfreulich für die Kameraden war die Inbetriebnahme eines neuen Mehrzweckfahrzeuges im September, Sorgen bereitete dagegen weiter das erst 2009 in Dienst gestellte Löschfahrzeug der Firma Baiway. Es hat zahlreiche Mängel; ein Beweissicherungsverfahren ist abgeschlossen, die Gemeinde Kahl hat mittlerweile auf Rückabwicklung des Kaufvertrages geklagt. Als »Ersatz« für das Baiway-Fahrzeug hat die Lieferfirma ein Leihfahrzeug zur Verfügung gestellt: Es stammt aus dem Jahr 1987. Ein weiteres Löschfahrzeug der Kahler Feuerwehr aus dem Jahr 1988 macht mittlerweile auch Probleme. Ritter berichtete von einem Pumpenschaden, für den man derzeit einen Kostenvoranschlag einhole. Es sei aber noch nicht sicher, ob es überhaupt noch Ersatzteile für das Gerät gebe. Derzeit halte man die Pumpe mit einer provisorischen Hilfseinrichtung am Laufen. Suche nach günstigem Ersatz Die Ersatzbeschaffung für das Löschfahrzeug mit defekter Pumpe hat der Gemeinderat vom Jahr 2013 in die Folgejahre verschoben. Hier arbeite die Feuerwehr gemeinsam mit der Verwaltung an Lösungsansätzen, um möglicherweise günstiger als veranschlagt ein Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Im Moment verschaffe sich die Feuerwehr einen aktuellen Marktüberblick, sagte Ritter. Andreas Heeg (CSU) regte an, dass die Feuerwehr dem Gemeinderat vor den nächsten Haushaltsberatungen eine Liste vorlegt, das den aktuellen Inventarbestand enthält. Eine solche Liste solle auch das jeweilige Beschaffungsjahr und das Datum einer notwendig werdenden Ersatzbeschaffung zeigen, damit die Gemeinderäte bei ihren Entscheidungen eine Hilfe an der Hand hätten. Sonst gebe es jedes Jahr wieder die leidige Diskussion, ob eine Ersatzbeschaffung nötig sei oder nicht. Das allerdings sei nicht so einfach, sagte Ritter. Die Frage der Bedarfsplanung, wann was fällig sei, sei in anderen Bundesländern wie Hessen einfach: Dort gebe es Leitlinien, nach denen die Feuerwehren planen könnten. In Bayern gebe es dagegen keine gesetzliche Grundlage. Nach welchem Berechnungsmodell solle also eine solche Liste erstellt werden, fragte er. An diesem Thema sei man aber »schon länger dran«. Erst vor Kurzem habe er ein entsprechendes Seminar besucht. Professionalität gelobt Bürgermeister Jürgen Seitz dankte der Wehr, die am Dienstag sechs Kameraden in die Sitzung entsandt hatte, für ihren Dienst. »Auf die Kahler Feuerwehr ist jederzeit Verlass«, sagte er. Von anderen Gemeinden und dem Landratsamt höre er immer wieder, dass sie »sehr professionell arbeitet und geführt wird«.